Was mich Ayurveda über Sex lehrte

by Marlies Dekkers
Laut dieser indischen Wissenschaft vom Leben sagt Ihr Energietyp viel darüber aus, was gut ist für Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden. Und wie sieht es mit Ihrem Sexleben aus?

Ayurveda ist eine traditionelle indische Heilkunst. Sie lehrt, dass jeder Mensch über eine individuelle Mischung von drei Doshas verfügt: Vata (Wind), Pitta (Feuer) und Kapha (Erde) – und das 5000 Jahre bevor Earth, Wind & Fire überhaupt an einen Hit dachten!
Der Begriff Dosha stammt aus dem Sanskrit und jede Person ist eine Mischung aus diesen drei Energien, wobei in der Regel eine dominiert.

Der New-Age-Guru Deepak Chopra, der wesentlich dazu beigetragen hat, dass Ayurveda in der westlichen Welt angekommen ist, erklärt die Doshas so: Vata-dominierte Zeitgenossen neigen dazu, dünn, leicht, enthusiastisch, tatkräftig und unbeständig zu sein. Überwiegt Pitta, sind wir eher intensiv, intelligent, zielorientiert und lebensbejahend, während Menschen, bei denen Kapha vorherrscht eine lockere, methodische und fürsorgliche Art haben.

Als ich meinen Dosha-Test* gemacht hatte, war ich nicht überrascht, dass ich ein Pitta-Typ, also ein feuriges Exemplar bin. Als ich allerdings mehr über die körperlichen, emotionalen und geistigen Merkmale, die mir dabei zugeschrieben wurden, las, war ich wirklich erstaunt, dass eine 5000 Jahre alte Wissenschaft so präzise sein konnte!

Einen Ayurveda-Aspekt, den ich besonders interessant finde, ist, dass Sex als eine der „drei Säulen des Lebens“ gilt; die beiden ersten sind Ernährung und Schlaf. Anders als im Westen, wo die Sexualforschung ein relativ neues Phänomen ist – jeder „Masters of Sex“-Fan weiß genau, wovon ich hier rede –, wird sie in Indien schon seit der Antike betrieben. Nicht verwunderlich also, dass mit jedem Dosha spezifische sexuelle Besonderheiten verbunden werden:

-Vata-Typen werden als sprunghaft und romantisch beschrieben. Das mentale Vorspiel ist wichtig, genau wie Berührungen und Sinnlichkeit (das klingt, als würde eine anregende Diskussion gefolgt von einer aufregenden Öl-Massage ein Volltreffer sein). Von den drei Dosha-Typen scheinen sie am meisten offen für Kreativität im Bett zu sein, neigen jedoch auch dazu, sich schnell zu langweilen. Es könnte sein, dass sie ihre Partner regelmäßig wechseln müssen, um ihre Bedürfnisse zu befriedigen.

-Pitta-Menschen stehen im Ruf, die Latin Lover des Ayurveda zu sein. Sie lieben die Aufmerksamkeit und haben eine sehr empfindliche Haut. Sie sind leidenschaftlich und abenteuerlich, können allerdings ein wenig eifersüchtig sein. Pitta-Typen müssen sich ganz bewusst auf die Bedürfnisse ihrer Partner einstellen und darauf achten, sie nicht zu dominieren oder zu drängen.

-Menschen mit einem ausgeprägten Kapha-Dosha sind wie geschaffen für die Liebe. Sie sehnen sich nach tiefer Verbundenheit und haben eine erdige Sinnlichkeit. Als Liebhaber sind sie ruhig, sanft und romantisch, können bei mangelnder Motivation jedoch langweilig und faul werden. Es sind auch die Kapha-Typen, die am ehesten allzu anhänglich und abhängig werden.

Selbstverständlich sind all diese Verallgemeinerungen nur ein äußerst komprimierter Abriss. Ayurveda geht viel, viel weiter und – noch wichtiger – nennt etwas, vor dem wir in unserer westlichen Sexualforschung immer zurückschrecken: das L-Wort. Laut Ayurveda kann aus Sex nur dann eine richtig transformierende Erfahrung werden, wenn wir wirklich lieben. Yoga und Meditation sind mittlerweile ganz selbstverständliche Dinge in unserer Gesellschaft und ich glaube, dass wir jetzt mehr denn je offen für den Gedanken sind, dass Sex nicht nur eine körperliche, sondern auch eine emotionale und spirituelle Bindung zwischen Menschen schafft. Wir könnten sogar bereit sein für die wichtigste Botschaft des Ayurveda: Nur die Liebe zählt.

*Hier gibt’s einen schnellen und einfachen Dosha-Test (Englisch)

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