Das antike Geheimnis der Smokey Eyes

by Marlies Dekkers
Von Kleopatra bis Kate Moss, Smokey Eyes kommen nie aus der Mode. In Indien habe ich die Originalmethode gelernt, mit der man diesen sexy Look kreiert.

Die alten Ägypter fanden mit schwarzem Kajal umrandete Augen nicht nur wahnsinnig verführerisch, sondern glaubten auch, dass sie den „bösen Blick“ abwenden konnten. Außerdem besitzt Kajal die Eigenschaft, das Sonnenlicht zu schlucken, ungefähr so, wie die schwarze Farbe um die Augen der Base- und Footballspieler dafür sorgt, dass das Flutlicht nicht reflektiert wird. Königin Hatschepsut – mir die Liebste unter den Pharaonen – hat ihrem Kajal für eine Extraportion Heilkraft sogar verkohlten Weihrauch beigemischt.

Als ich in den frühen vom Post-Punk geprägten 1980ern erwachsen wurde, schrieben wir dunkel umrandeten Augen eine ähnliche Art von Magie zu. Derart geschminkte Augen waren der Inbegriff von cool und Rock-Göttinnen wie Chrissie Hynde und Siouxie Sioux und sogar Männer liefen damit herum, vor allem während der folgenden New-Wave-Zeit (insgeheim schwärme ich immer noch für Billy Idol und Adam Ant). Das war der Anfang meiner Liaison mit den Smokey Eyes.

Schon immer war ich ziemlich geschickt mit Schminkutensilien, doch erst in Indien lernte ich, wie man Kajal in Pulverform um die Augen herum aufträgt, so wie die Menschen in der Wüste es schon seit Tausenden von Jahren tun. In Südindien stellen viele Frauen auch heute noch ihren eigenen Kajal her und verwenden dabei Zutaten wie Sandelholz, Rizinusöl und Ghee, denen allesamt medizinische Eigenschaften zugeschrieben werden.

Wenn Sie Kajal (oder arabisch Khol) in einem indischen oder arabischen Supermarkt in Ihrer Nähe kaufen, sollten Sie sich vergewissern, dass das Pulver ganz fein und gleichmäßig gemahlen ist. Sie können aber auch auf Nummer sicher gehen und sich für Guerlain Terracotta Khôl Poudre Libre entscheiden – der kleine Schmuckflakon mit dem Verschluss in maurischem Stil ist einer meiner allerliebsten Make-up-Klassiker!

So, jetzt erkläre ich Ihnen, wie Smokey Eyes gehen:
Das Stäbchen etwa 2 cm tief in den Flakon tauchen und dann auf das Lid legen, und zwar möglichst nah an den Wimpernkranz. Das Produkt hinterlässt einen deutlichen Strich auf dem Augenlid. Das Stäbchen nochmals in den Flakon tauchen und wieder etwas Kajal aufnehmen. Daraufhin nur mit der Spitze des Stäbchens den Lidstrich bis in beide Augenwinkel durchziehen. Für den Kleopatra-Touch den Lidstrich ein kleines Stück über die äußeren Augenwinkel hinaus und leicht nach oben ziehen.

Setzen Sie jetzt beim inneren Punkt des Auges an und ziehen das Stäbchen mit dem Kajal zwischen den Augenlidern durch. Dabei sind die Augen geschlossen und wird das Stäbchen vorsichtig entlang der oberen und unteren Wasserlinie gezogen.

Anfänger mögen da ein wenig ängstlich sein, aber ich verspreche Ihnen, es tut nicht weh! Bedenken Sie, dass es bereits Tausende von Jahren so gemacht wird!

Tipps:
– Wenn Sie Kontaktlinsen tragen, sollten Sie den Kajal auftragen, bevor Sie die Linsen einsetzen, damit Sie diese nicht mit dem Stäbchen beschädigen.
– Meine Foundation trage ich am liebsten auf, nachdem ich mein Augen-Make-up angebracht habe. So kann ich Fehler korrigieren und eventuell heruntergefallene Krümel entfernen, ohne dass ich danach erneut Foundation auftragen muss.
– Sie sehen ein wenig müde und erschöpft aus? Versuchen Sie es einmal mit blauem Kajal (Guerlain hat einen ganz tollen!), das ist ein Ruckzuck-Muntermacher!

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