Jenseits des Smoothies

Smoothies sind toll, doch Obst und Gemüse im Ganzen ist das einzig Wahre. Hier sind die Gründe.

Ich liebe meine Mutter, aber was sie früher mit dem Gemüse anstellte – kochen, bis es grau und schleimig war – hatte fast den Charakter eines Verbrechens. Frisches Obst? Dosenpfirsiche gab’s, wenn wir Glück hatten. Ich kann es ihr nicht verübeln, denn so war das nun mal in einem Arbeiterhaushalt in den Siebzigern. Das hatte allerdings zur Folge, dass mir die tägliche Portion Obst und Gemüse nicht in Fleisch und Blut übergegangen war … bis ich Smoothies entdeckte! Durch das Trinken von Smoothies fing ich an, die wunderbaren, frischen Aromen zu schätzen. Und schließlich hatte ich gelernt, Obst und Gemüse richtig köstlich zu finden. Mittlerweile habe ich mich noch einen Schritt weiter entwickelt.

Auch wenn Obst- und Gemüsesäfte viele Nährstoffe und Vitamine enthalten, nimmt man viel weniger Ballaststoffe zu sich als wenn man das Obst oder Gemüse essen würde. Denn beim Pressen von Säften bleiben Fruchtfleisch und Schalen in der Maschine zurück – und genau dort befinden sich die meisten Ballaststoffe. Die gesundheitlichen Vorteile der Ballast- oder Faserstoffe sind, dass sie die Verdauung unterstützen, sich günstig auf den Blutzuckerspiegel auswirken und den Cholesterinwert senken. Außerdem füllen Ballaststoffe den Magen und sorgen dadurch für ein länger anhaltendes Sättigungsgefühl – ein angenehmer Nebeneffekt, wenn man auf sein Gewicht achtet.

Dann ist da noch der Zuckergehalt. Die Ballaststoffe in Obst und Gemüse bewirken, dass der Körper die natürlichen Zucker langsamer aufnimmt. Der Blutzuckerspiegel wird nicht in die Höhe gejagt und ein sogenannter Sugar Crash bleibt aus. Wir alle kennen sie, die unmittelbar nach dem Zuckerkonsum eintretende Schlaffheit, eventuell begleitet von Kopfschmerzen, Müdigkeit und Ängsten.

Es stimmt schon, Säfte sind etwas Wunderbares und ein guter Smoothie schmeckt wie das Leben selbst. Dennoch betrachte ich Smoothies lieber als etwas Besonderes, das ich mir hin und wieder gönne. Heute hole ich mir meine täglichen Nährstoffe und Vitamine aus ganzen Früchten und ganzem Gemüse – und fühle mich großartig!

Statt hier also das soundsovielte Smoothie-Rezept zu verraten, präsentiere ich Ihnen meinen ganz persönlichen Gemüse-Mix: Marlies’ Veggie Medley

Rezept

Am Anfang der Woche ist mein Kühlschrank prall gefüllt mit Gemüse, während ich freitags auf jeder Menge Reste sitze: eine einzelne Rübe, zwei Kartoffeln … so ungefähr. Hier folgt eine köstliche Art und Weise, diese einsamen Seelen zu verwerten:

Den Backofen auf etwa 200 °C vorheizen und eine Gemüseschicht in eine ofenfeste Schale geben (ich verwende eine schöne runde Auflaufform). Denken Sie beim Gemüse zum Beispiel an geschälte Karotten, einige dicke Scheiben Süßkartoffel oder ein paar saftige rote Paprikaschoten. Alles ist möglich! Das Gemüse mit Olivenöl beträufeln, salzen und pfeffern. Ich gebe auch gern getrocknete Kräuter wie Rosmarin oder Thymian dazu. Das Ganze gut durchrühren und etwa eine Stunde im Ofen garen, bis alles zart ist. Zwischendurch einmal mit dem Pfannenwender (Metall!) wenden. Zum Schluss können Sie das Gemüse noch mit etwas frischer Petersilie oder mit Koriander bestreuen. Heiß servieren und genießen!