Schund vom Feinsten- Ich liebe Fifty Shades. Ist das ein Problem?
In der Menschheitsgeschichte wussten wir immer genau, worauf Männer abfahren. Sie waren bei diesem Thema ja auch nicht gerade zurückhaltend! Ein durchschnittlicher Porno verläuft immer nach dem gleichen Muster: Blondes Mädchen, Mega-Busen und nach genau 8 Minuten abspritzen ins Gesicht. Und jetzt gibt es eine Milliarden-Industrie, die genau das zum Thema hat. Das ist natürlich okay, aber Frauen haben sich die ganze Zeit gefragt, welcher Teil ihrer sexuellen Fantasien eigentlich von den Vorlieben der Männer beeinflusst wurde. Und sie können es kaum erwarten, herauszufinden, was SIE anmacht.
Da kommt auf einmal Fifty Shades of Grey, ein BDSM*-Märchen im Stil eines Cora-Romans. Die Autorin E.L. James bedient sich einer breiten Palette romantischer Klischees – Mister Grey ist ein reicher, gut aussehender Mann, sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende usw. –, doch all diese Elemente werden eingesetzt, um uns sanft an die harten, expliziten Szenen heranzuführen: detaillierte Beschreibungen, die einen ohne richtiges Aufwärmen so manches Mal „Autsch!“ ächzen lassen.
Nun ist BDSM zufällig mein Ding und somit sind mir viele Situationen im Buch sehr vertraut. Jahrelang habe ich versucht, meinen Freundinnen von meinen Abenteuern zu erzählen und wollte vermitteln, wie stark einen diese sexuelle Spielart machen kann. Aber die Damen waren so unglaublich zimperlich, dass sie mich meine Geschichte nicht einmal zu Ende erzählen ließen!
Ich verstehe, dass das Hardcore-Zeugs nicht jedermanns Sache ist. Aber im Kern hat BDSM eine ganz wundervolle Dynamik: Zwei Menschen befassen sich intensiv mit der Lust und der Leidenschaft des jeweils anderen. Der als Blümchensex bezeichnete Standardsex dreht sich hauptsächlich um die männliche Ejakulation. Sobald dieser Fokus wegfällt, unter anderem bei BDSM, entsteht mehr Raum für Spielereien wie Gedankenspiele. Beispiel: Sie sitzen mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin im Restaurant und er/sie sagt Ihnen, Sie sollen auf die Toilette gehen und Ihren Slip ausziehen. Auch das ist BDSM, ganz ohne Peitschen und Nippelklemmen.
Was mir bei meinen Freundinnen nicht gelungen ist, hat E.L. James bei weltweit über 100 Millionen Frauen erreicht: Sie pflanzt Frauen den Gedanken ein, dass auch IHRE Lust, IHRE Leidenschaft im Mittelpunkt stehen kann. Mehr noch, sie liefert sogar einen Leitfaden und legt dar, was Frauen heute anmacht. Ich an meiner Stelle habe versucht, mit meinen Entwürfen und meiner Markenphilosophie in der Hinsicht eine Rolle zu spielen, doch ohne diese Bücher hätten wir noch mindestens 200 Jahre gebraucht, um diesen Punkt zu erreichen. So gesehen ist E.L. James eine der einflussreichsten Feministinnen unserer Zeit.
Ist Fifty Shades of Grey Kunst in ihrer reinsten Form? Natürlich nicht. Aber Pornos für Männer gehören ja auch nicht gerade zur Hochkultur, oder? Ich behaupte sogar, dass Fifty Shades of Grey nicht einmal als Literatur bezeichnet werden kann, es ist Trivialliteratur – allerdings mit Kaliber, denn es gelingt ihr, all unsere Knöpfe zu betätigen, manchmal sogar wortwörtlich! Wir sollten also aufhören, dieses Buch als „dummes Gequatsche“ abzutun und es endlich als das betrachten, was es ist: nicht mehr und nicht weniger als eine sexuelle Revolution.
*BDSM: Ein auf körperlicher, psychologischer und in der Regel sexueller Ebene stattfindendes Rollenspiel aus Macht und Unterwerfung, das einvernehmlich in einem abgesprochenen Rahmen gespielt wird.
MD Friends
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MD Friends
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The fact that I feel bikini-confident all year round is, of course, a nice bonus. But for me, the biggest payoff of following the keto diet is the way it optimizes my health and gives me tons of energy.
Marlies Says
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‘If you can’t eat it, why put it on your skin?’. I pretty much live by this beauty adage. After all, with your skin being one of your body’s largest organs, anything – and I mean anything! – you put onto your skin will end up in your bloodstream.