Neptuns Bikini-Code

Neptuns Bikini-Code

by Marlies Dekkers
Kennen Sie das Gefühl? Je näher man dem Meer kommt, desto stärker wird der Drang, sich auszuziehen. Doch Sie brauchen sich nicht ganz bloß zu geben.

„Mach schon, du benötigst die ganzen Klamotten nicht“, haucht Ihnen der Meeresgott Neptun mit jeder Welle ins Ohr. Wie hypnotisiert beginnen Sie, sich Ihrer Kleider zu entledigen.

Gleichzeitig kann man sich am Strand sehr verletzlich fühlen. Da liegt man auf dem Rücken, ist umgeben von Fremden und trägt ein winziges Etwas. So winzig, dass man auf dem einige Hundert Meter entfernten Boulevard darin nicht tot gefunden werden will!

Einfacher ausgedrückt: Der Strand hat seine ganz eigenen Gesetze. Als ich mit dem Designen von Badebekleidung anfing, war ich der Meinung, ich müsse diesen Code knacken. Also ging ich auf Reisen und besuchte verschiedene Strände in verschiedenen Ländern und analysierte die unterschiedlichen Stadien des Entkleidens (ja, auch ein spannender Nachmittag an einem FKK-Strand war dabei). Ich beobachtete, wie die Menschen reagierten. Noch wichtiger war jedoch, dass ich genau darauf achtete, wie ich mich dabei fühlte.

Zunächst einmal wurde mir Folgendes klar: Je näher wir dem eigentlichen Wasser sind, desto weniger Kleidung tragen wir. Wortwörtlich. Wir baden unter Umständen oben ohne, doch wenn wir ein kleines Stück gehen, zum Beispiel um einen Plausch mit Bekannten zu halten, ziehen wir unser Bikinioberteil an. Und wenn wir uns dann auf dem Boulevard ein Eis holen wollen, ziehen wir ein T-Shirt über oder binden einen Pareo um.

Zweitens habe ich gelernt, dass das, was bei Dessous wunderbar funktioniert, am Strand nicht gerade bewirkt, dass wir uns stark und sexy fühlen. Ich persönlich möchte am Strand gern gut aussehen. Aber nicht zu sexy. Mir ist es ganz wichtig, dass ich mich sicher fühle. Ein sinnliches Spitzenband, eine freche Aussparung … so toll das unter einem Rock auch sein mag, wenn ich durch den Sand spaziere, würde ich mich mit solchen Dingen gar nicht wohlfühlen.

Wie nun beeinflusst das meine Designs? Als Dessous-Designerin stehe ich hinter Ihnen, wenn Sie eine meiner Kreationen tragen und sich selbst im Spiegel bewundern. Ich zeichne Ihre Kurven nach und flüstere Ihnen ins Ohr: „Sieh dir deine Brüste an, sind sie nicht fantastisch? Und dein wunderbarer Hintern erst!“ Ich will, dass Sie ein Schauern durchläuft und Sie aus Ihrer Komfortzone herauskommen.

Beim Thema Badesachen klatsche ich Sie jedoch mit aller Wucht mitten in Ihre Komfortzone und will, dass Sie es sich dort so richtig gemütlich machen. Also habe ich mir ein Spiel ausgedacht. Ich weiß ja, dass sich die meisten Frauen über ganz bestimmte Bereiche riesengroße Sorgen machen: Busen, Bauch und Hintern. Und genau dort biete ich Ihnen mit meinen Entwürfen Sicherheit. Außerdem spiele ich mit Linien und graphischen Darstellungen, wodurch sich meine Kreationen anfühlen wie ein Körperpanzer und aussehen wie ein sexy Bikini (wie genau das funktioniert, erkläre ich Ihnen in meinem nächsten Blog). Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie toll es ist, wenn eine Frau zu mir kommt und erzählt, dass sie wegen meiner Entwürfe zum ersten Mal in ihrem Leben den Mut hatte, einen Bikini anzuziehen.

Wenn Neptun also ruft … los! Lassen Sie sich von dem bärtigen Schönling mit seinem sexy Dreizack verführen. Lassen Sie es zu, dass er Sie verzaubert mit der aufgeladenen Energie seiner Wellen. Mit meiner Bademode sind Sie bereit …

Stell dir vor, du stehst an einer windgepeitschten Küste.

Es ist die Gegenwart des Ozeans – Salz, Meer, Sand, Rauschen, Wind –, die dich berührt … erhebt … verführt … erlöst … Salz, Meer, Sand, Rauschen, Wind …

Das ist Sinnlichkeit.

Du bist der Ozean. Ich bin von dir berührt.

(aus meinem Buch, 33 Propositions)

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