Weshalb langsame Mode mein Ding ist

by Marlies Dekkers
800 Gulden hat sie gekostet, mein ganzes Monatsgehalt. Doch nie zuvor hatte ich so etwas gefühlt. Die Seide auf meiner Haut, der Schnitt, die Details … immer, wenn ich sie ausziehen musste, war ich zutiefst betrübt.

Also beschloss ich, zum ersten Mal in meinem Leben zu sparen und in ein Kleidungsstück zu investieren. Ähnlich, wie einige Leute das mit Kunst tun. Das alles spielte sich vor etwa 15 Jahren während eines Fotoshootings ab, als mir jemand eine schwarz-weiß gestreifte Bluse von Costume National gab – eine Bluse, die sich als so viel mehr als nur dieses Kleidungsstück herausstellte. Sobald ich sie anzog, realisierte ich, dass hier jemand ein Statement in Stoff gemacht hatte. Die Bluse war ein Ausdruck von Kunst und mit sehr viel Liebe gefertigt worden.

Nie war Mode schnelllebiger als heute, wo Designerstücke umgehend kopiert werden und diese Kopien innerhalb nur weniger Wochen die Einkaufsstraßen geradezu überschwemmen. Ich hingegen mag es sexy und langsam. Ich mag es, wenn ich auf dem Laufsteg etwas sehe, in das ich mich auf den ersten Blick verliebe. Ein Kleidungsstück, das mein Jagdfieber anregt und das ich unbedingt haben will, das ich aber nicht sofort kaufen kann und auf das ich sparen muss. Ein Juwel, für das ich, bevor ich meine Größe gefunden habe, in verschiedenen Städten manchmal regelrecht auf Schatzsuche gehen muss. Bisweilen dauert es anderthalb Jahre, bis ich meine Laufstegliebe endlich mein Eigen nennen darf.

Die gestreifte Bluse von Costume National … ich habe sie immer noch. In meinem Keller befindet sich ein spezielles Zimmer, in dem ich meine „Couture-Babys“ aufbewahre. Hin und wieder sehe ich mich dort um und suche mir einige Stücke heraus, die wieder ein Weilchen in meinem aktuellen Kleiderschrank im Obergeschoss verbringen dürfen. Und so kommt es, dass ich Sachen trage, die 10 oder 20 Jahre alt sind. Jedes Mal, wenn ich ein solches Kleidungsstück anziehe, wird mir klar, dass meine Liebe zu diesem Teil noch größer geworden ist.

Ich betrachte Mode als etwas, das man längere Zeit liebevoll hütet – nicht als etwas, das am Ende einer jeden Saison in den Müll wandert. Wenn wir uns ein wenig entschleunigen, begreifen wir, dass wir uns nicht alle sechs Wochen die neuesten Trends zulegen müssen. Und wenn wir unsere Einkäufe mit Bedacht auswählen, können wir uns sogar als Sammler statt lediglich als Verbraucher bezeichnen. Und genau das ist es, was meine marlies|dekkers Couture-Kollektion ausmacht: begrenzt verfügbare Einzelstücke, die eine Geschichte erzählen, die vor allem aber mit sehr viel Liebe gefertigt wurden.

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by marlies|dekkers

From the Erasmus Bridge and the Mercedes-Benz Museum to Qatar’s metro network; Ben van Berkel’s iconic landmarks bring people together in rapturous beauty, again and again. I talked with the Dutch architect and educator about sensuality, ‘healthy’ buildings and the remarkable parallels between our designs.

More than a feeling

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More than a feeling

by marlies|dekkers

Don’t ignore your emotions; they are much more powerful than you can imagine. By linking the magical world of emotions with hard science, Dutch scientist Pierre Capel, professor emeritus in experimental immunology, shows us the consequences of our feelings and the power of our minds. The message: we can do much more than we think. “Meditate. It’s the single best thing you can do for your health.”

Keto curious?

Marlies Says

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by marlies|dekkers

The fact that I feel bikini-confident all year round is, of course, a nice bonus. But for me, the biggest payoff of following the keto diet is the way it optimizes my health and gives me tons of energy.

Super (skin) food

Marlies Says

Super (skin) food

by marlies|dekkers

‘If you can’t eat it, why put it on your skin?’. I pretty much live by this beauty adage. After all, with your skin being one of your body’s largest organs, anything – and I mean anything! – you put onto your skin will end up in your bloodstream.